Checkliste Todesfall – Anleitung für Erledigungen und Behördengänge

Erste Schritte nach Todesfall die Sie beachten müssen

Fest steht, ein jedes Leben endet irgendwann mit dem Tod. Diese Erkenntnis ist so sicher, wie das Amen in der Kirche. Dennoch spielt das Sterben, wie der Tod in unserer westlichen Gesellschaft im Alltag keine bedeutende Rolle. Im Grunde, wird das Lebensende erfolgreich verdrängt. Spätestens, wenn dann aber ein guter Freund oder ein Familienmitglied stirbt, wird der Tod aber zur bitteren Realität. Viele Hinterbliebene fragen sich in dieser Situation dann, wie sie am besten mit dem Tod umgehen können und was sie in einem solchen Sterbefall tun sollen?

Checkliste Todesfall – Anleitung für Erledigungen und Behördengänge
Checkliste Todesfall – Anleitung für Erledigungen und Behördengänge

Schnelle Hilfe im Trauerfall – Bestattung regeln, Verträge kündigen, Erbe antreten oder ausschlagen, Hinterbliebenenrente beantragen. Mit Checklisten und Musterschreiben.

Häufig können wir uns auf den Tod eines Angehörigen oder lieben Bekannten nicht vorbereiten. Viele Formalitäten, wie Aufgaben fallen plötzlich an von denen man selbst fast gar keine Ahnung hat. Mit der folgenden Todesfall Checkliste haben Sie jetzt aber wenigstens eine Orientierungshilfe, so dass Sie wissen, wie Sie im Ernstfall vorgehen müssen. Schließlich gilt es bereits kurz nach dem Ableben eines geliebten Menschen an allerlei Dinge zu denken. Einige Angehörige, die es zum ersten Mal mit dem Tod in nahen Verwandtenkreis zu tun bekommen, wissen gar nicht, was sie jetzt tun müssen.

Was gilt es unmittelbar nach dem Tod eines lieben Menschen zu tun?

  1. Sofort nach dem Eintreten Todes, gilt es Folgendes zu unternehmen:
  • Den Mediziner konsultieren, damit dieser den Tod offiziell feststellen kann und einen Totenschein ausstellt. Dies muss allerdings nur von den Hinterbliebenen in die Wege geleitet werden, wenn der Tote in den eigenen vier Wänden verstorben ist. Kommt es zum Todesfall im Krankhaus oder Altersheim übernehmen Pfleger, Krankenschwestern und Co diese Aufgabe.
  • Die engsten Angehörigen vom Tod unterrichten und alle weiteren Schritte schon einmal besprechen, wenn möglich.
  • Wichtige Unterlagen des Verstorbenen, wie Heiratsurkunde, Personalausweis, Geburtsurkunde und Ähnliches heraussuchen und bereitlegen.
  • Verfügungen, sowie Verträge des Toten zusammensuchen und entsprechende Handlungen vornehmen. Beispielsweise sind dies: Testament, Willenserklärung zur Feuerbestattung, Organspende, wie Vorsorgevertrag mit einem Bestattungsunternehmen und Ähnliches.
  1. Innerhalb von 36 Stunden gilt es folgende Schritte in die Wege zu leiten:
  • Die Wohnung oder das Haus des Verstorbenen versorgen. So gilt es, zum Beispiel, die Haustiere zu füttern, Pflanzen zu gießen, sowie unter Umständen Wasser, Gas, wie Strom abzustellen.
  • Ein geeignetes Bestattungsunternehmen aussuchen.
  • Bestattungsvertrag, sowie den Leistungsumfang des Bestatters genau in Augenschein nehmen. Welche Aufgaben gilt es lieber selbst zu übernehmen?
  • Bestimmung bzw. Auswahl der Urne, des Sarges, der Totenbekleidung, Trauerfeierumfang und Ähnliches festlegen.
  • Abholung des Toten, sowie Überführung des Verstorbenen in ein Leichenschauhaus.
  • Beim Standesamt den Sterbefall melden, sowie eine Sterbeurkunde anfertigen lassen.
  • Ist ein Testament vorhanden, gilt es dieses beim Nachlassgericht abzugeben.
  • Die Krankenversicherung vom Tod des Versicherungsnehmers unterrichten, sowie gegebenenfalls die Unfall-, wie Lebensversicherung davon in Kenntnis setzen.
  • Falls kirchlicher Beistand gewünscht wird, gilt es ebenfalls das zuständige Pfarramt vom Tode des Angehörigen zu informieren.
  • Unter Umständen ebenso den Arbeitgeber Bescheid geben und andere Verwandte, sowie Bekannte und Freunde vom Ableben in Kenntnis setzen.
  1. Folgendes gilt es hingegen bis zu Trauerfeier bzw. Bestattung in die Wege zu leiten:
  • Form der Bestattung wählen, wie Feuer- oder Erdbestattung, Seebestattung oder andere Formen.
  • Grab, wie Friedhof auswählen und Nutzungsrechte des Grabs erwerben bzw. verlängern
  • Bestattungstermin mit der Grabstätten-Verwaltung oder dem Träger des Friedhofs festlegen
  • Bei einer Feuerbestattung die Krematorium-Genehmigung einholen.
  • Mit dem Trauerredner oder dem Pfarrer einen Termin vereinbaren, sowie Trauergespräch führen.
  • Trauerkarten verschicken, sowie wenn gewünscht eine Traueranzeige aufgeben
  • Für die Trauerhalle und das Grab Grabschmuck in einer Gärtnerei oder in einem Blumenladen auswählen und bestellen.
  • Café oder Restaurant für den Leichenschmaus bzw. Beerdigungskaffee aussuchen und reservieren.
  1. Folgende Dinge gilt es nach der Beerdigung zu erledigen:
  • Versendung von Danksagungskarten oder eine Danksagungsannonce in der Tageszeitung veröffentlichen.
  • Abos, Miete, Verträge, GEZ, Strom, Telefon, Mitgliedschaften und Ähnliches, die der Verstorbene zu Lebzeiten abgeschlossen hat, kündigen.
  • Laufende, regelmäßige Zahlungen unterbinden
  • Abmeldungen bei Krankenversicherung, Rentenkasse, Ämter, Versicherungen, Unternehmen, Behörden und Co vornehmen.
  • Akte über den Verstorbenen mit bedeutenden Dokumenten, wie Sterbeurkunde, Abrechnungen, Grabnutzung, Grabpflegekosten, sowie Ähnliches anlegen.
  • Wohnung bzw. Haus des Verstorbenen räumen.
  • Nach Eröffnung des Testaments beim Nachlassgericht einen Erbschein beantragen
  • Nach ungefähr sechs Wochen den Grabschmuck entfernen und die Organisation der Grabpflege in Angriff nehmen.
  • Einen Steinmetz nach circa einem halben Jahr mit der Gestaltung eines endgütigen Grabmals, sowie einer Grabeinfassung beauftragen.

Mit Hilfe eines Online-Bestattungsplaners Kosten einfach berechnen

Schon kurz nach dem Tod eines geliebten Menschen gilt es für die Hinterbliebenen an jede Menge zu denken. Für Trauer bleibt da meist erst einmal nur wenig Platz. Wer mit dem Tod eines lieben Menschen konfrontiert wird und somit eine Beerdigung planen muss, ist meist für jede Hilfe dankbar. Diese Hilfe kann man inzwischen auch im Internet finden, denn Online-Bestattungsplaner erlauben eine zügige, wie einfache Berechnung der genauen Beerdigungskosten nach persönlichen Vorstellungen. Ganz in Ruhe können die Angehörigen in den eigenen vier Wänden demnach die Kosten berechnen lassen.

So ist es auf diese Weise möglich, sich ein kostenfreies Angebot  für eine Beerdigung zukommen zu lassen. In diesem sind dann sämtliche Kosten, wie Leistungen des Bestatters enthalten ohne versteckte Gebühren befürchten zu müssen. Häufig kommt es vor, dass Bestattungskostenangebote sogar günstiger sind, als vergleichbare Angebote ortsansässiger Unternehmen dieser Art. Natürlich kann ein solches Angebot, welches online angefordert wurde ebenso als Grundlage für einen Kostenvergleich diverser Bestattungsinstitute vor Ort dienen.

Fazit: Verstirbt ein lieber Mensch aus dem engeren Familienkreis, ist es nicht nur die Trauer, die vielen Hinterbliebenen zu schaffen macht. Gleichzeitig gilt es schließlich bereits kurz nach dem Tod auch an viele Formalitäten zu denken, die recht zügig erledigt werden wollen. So mancher ist da, mit den zahlreichen Aufgaben, die jetzt auf ihn zukommen schnell überfordert, denn nur mit der Suche eines passenden Bestattungsunternehmen ist es leider nicht getan. Mit der oben beschriebenen Todesfall Checkliste fällt es den Hinterbliebenen aber leichter in einer solchen traurigen Situation an alle Dinge zu denken.

FAQ: Was ist nach dem Tod eines Angehörigen zu tun?

In den emotional schwierigen Zeiten nach dem Verlust eines Angehörigen kommen leider auch bürokratische Aufgaben auf die Hinterbliebenen zu. Hier finden Sie Antworten auf häufig gestellte Fragen, um Ihnen die wichtigsten Schritte zu erleichtern.

Was sind die ersten Schritte, wenn jemand stirbt?

Zuallererst ist es wichtig, einen Arzt zu kontaktieren, um den Tod feststellen und eine Todesbescheinigung ausstellen zu lassen. Dies ist insbesondere notwendig, wenn der Tod zuhause eingetreten ist. Anschließend sollten Sie ein Bestattungsunternehmen beauftragen, um den Leichnam zu überführen und die Bestattung zu organisieren. Informieren Sie zudem nahe Verwandte und Freunde über den Todesfall.

Wer meldet einen Verstorbenen bei der Rentenkasse ab?

Die Abmeldung eines Verstorbenen bei der Rentenkasse wird in der Regel von den nächsten Angehörigen vorgenommen. Es ist jedoch auch möglich, dass das beauftragte Bestattungsinstitut diese Aufgabe übernimmt, sofern es dazu bevollmächtigt ist. Benötigt werden neben der Sterbeurkunde auch relevante Sozialversicherungsunterlagen. Je schneller diese Abmeldung erfolgt, desto geringer ist die Wahrscheinlichkeit, dass fälschlicherweise weiterhin Rentenleistungen ausgezahlt werden.

Wer muss nach dem Tod informiert werden?

Neben Familienmitgliedern und Freunden gibt es auch formelle Stellen, die unbedingt informiert werden müssen. Dazu gehören u. a. das Einwohnermeldeamt, Krankenkassen, eventuelle Arbeitgeber sowie jegliche Institutionen, bei denen der Verstorbene Mitglied war oder Verträge hatte (z.B. Vereine, Versicherungen). Auch bei laufenden Rechtsangelegenheiten sollten die zuständigen Stellen informiert werden. Vergessen Sie nicht, eventuelle Abonnements und laufende Verträge zu kündigen.

Wann muss ich einen Sterbefall bei der Bank melden?

Die Bank sollte so rasch wie möglich über den Todesfall in Kenntnis gesetzt werden, idealerweise innerhalb der ersten Woche. Dadurch lassen sich finanzielle Unstimmigkeiten vermeiden. Sie benötigen für diese Meldung die Sterbeurkunde und gegebenenfalls eine Erbschein- oder Vollmachtsurkunde. Nur so kann die Bank die entsprechenden Schritte einleiten, um das Konto und eventuelle Depots des Verstorbenen zu sperren oder zu übertragen.

Wann wird nach dem Tod das Konto gesperrt?

Nachdem die Bank vom Todesfall informiert wurde, sperrt sie in der Regel das Konto des Verstorbenen. Dies geschieht zum Schutz des Vermögens und um Missbrauch zu verhindern. In Ausnahmefällen, z.B. wenn ein Ehepartner Vollmacht über das Konto hat, bleibt der Zugriff teilweise bestehen. Die Aufhebung der Sperre erfolgt meist erst, wenn die Erbfolge geklärt ist und die entsprechenden Dokumente vorgelegt wurden.

In diesem Prozess gilt es viele formelle und emotionale Hürden zu überwinden. Durch frühzeitige Planung und sorgfältige Organisation können Sie jedoch zumindest die bürokratischen Herausforderungen besser bewältigen.

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Dirk Krannenberg

Dirk Krannenberg ist ein erfahrener Trauerredner und Autor, der seit 2008 für den Blog Am-Lebensende.de schreibt. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Trauerbegleitung bietet er tiefe Einblicke in die Welt des Abschieds und der Erinnerung. Biographie Dirk Krannenberg begann seine Laufbahn als Trauerredner, nachdem er in jungen Jahren den Verlust eines nahen Angehörigen erlebte. Diese persönliche Erfahrung prägte seinen Weg und seinen Wunsch, anderen in Zeiten der Trauer beizustehen. Er entwickelte ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse trauernder Menschen und wurde zu einer anerkannten Stimme in diesem Bereich. Arbeitsgebiete Sein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung persönlicher und einfühlsamer Trauerreden… More »
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