Trauerkarten: Welche Varianten gibt es?

Im Rahmen eines Todesfalls existieren verschiedene Drucksachen, mit denen sich die Angehörigen auseinandersetzen müssen. Wofür dienen Trauer-, Kondolenz-, Dankeskarte und Sterbebilder überhaupt? Wer überreicht sie und sind wirklich alle Karten notwendig? Diese Fragen werden in dem nachstehenden Beitrag beantwortet.

Trauerkarten: Welche Varianten gibt es?
Trauerkarten: Welche Varianten gibt es?

4 Arten der Trauerkarten stehen zur Auswahl

Wer die Papeterie für einen Trauerfall bestellen möchte, der kann unter folgenden Modellen wählen:

  • Trauerkarten
  • Kondolenzkarte
  • Sterbebilder
  • Dankeskarte zur Trauer

Trauerkarte, Sterbebilder und Dankeskarte werden in der Regel von den nächsten Angehörigen des Verstorbenen in Auftrag gegeben. Die Kondolenzkarte bestellen Freunde, Bekannte, Geschäftspartner und entferntere Verwandte des Toten.

Trauerkarten

Die Trauerkarten werden von den direkten Angehörigen des Verblichenen ausgewählt und gestaltet. Sie dienen dazu, den Tod bekannt zu geben. Außerdem kann die Trauerkarte gleichzeitig auch als Einladung zur Trauerfeier verwendet werden.

Es ist relevant zu wissen, dass es in Bezug auf die Trauerpapeterie keinen allgemeingültigen Leitfaden gibt. Wichtig ist, dass regionale Eigenarten berücksichtigt werden. Falls sich die Angehörigen bisher nie näher mit der Organisation einer Trauerfeier beschäftigt haben, steht der Bestatter gerne mit Rat und Tat zur Seite. Er weiß, ob es in der Region üblich ist, per Trauerkarte zur Beisetzung einzuladen oder nicht.

Anstatt der Trauerkarten werden häufig Todesanzeigen in der regionalen Tagespresse verwendet, um über den Todesfall aufzuklären. Wer möchte, der gibt darin direkt Datum und Uhrzeit der Beisetzung und des anschließenden Trauerkaffees an. In diesem Fall kann von einer Einladung per Trauerkarte abgesehen werden. Dennoch ist es bedeutsam, die wichtigsten Freunde und Verwandten persönlich über das Ableben des geliebten Menschen zu informieren und sie zur Bestattung einzuladen.

Wem vor Schmerz die Worte fehlen, der greift zur Trauerkarte. Die Empfänger des Schreibens fühlen sich geehrt, eine schriftliche Einladung zur Trauerfeier zu erhalten. Eine Karte ist immer ein stilvolles Mittel, mit Menschen zu kommunizieren.

Bevor die Trauerkarten überhaupt geschrieben werden, steht zunächst die Auswahl von Menge und Design im Raum. Am besten wird im ersten Schritt eine Liste erstellt, in der alle Empfänger inklusive der jeweiligen Adressen vermerkt werden. Es ist legitim, unterschiedliche Trauerkarten zu verschicken. Eine Gruppe von Empfängern erhält nur die Nachricht vom Tod, die andere Gruppe wird zudem zur Trauerfeier eingeladen. Diese Option wird vor allem dann genutzt, wenn die Beisetzung im engeren Familienkreis stattfinden soll.

Beim Design der Trauerkarten besteht relativ freie Hand. In der Regel werden gedeckte Farben und typische Trauersymbole gewählt. Es kann sich um folgende Töne handeln:

  • Schwarz
  • Grau
  • Dunkelblau
  • Dunkelrot
  • Dunkelgrün

Verstirbt ein junger Mensch, dann werden teilweise auch Pastelltöne für die Trauerpapeterie verwendet. Sie stehen stellvertretend für Reinheit und Unschuld. Selbstverständlich dürfen auch die Lieblingsfarben des Verstorbenen in die Trauerkarten einfließen.

Die typischen Motive, denen sich in der Trauerpapeterie bedient wird, sind:

  • Kreuz
  • Herz
  • Rosen
  • Engel
  • Wolken
  • Herbst- und Winterlandschaften
  • Kerzen
  • Bäume

Wer die Trauerkarten individuell anfertigt, der kann ein Foto des Verstorbenen aufdrucken. Alternativ eignen sich auch Bilder, beispielsweise von Lieblingsorten des Toten.

Damit ein schönes Gesamtbild entsteht, sollten Trauerkarten im gleichen Stil wie die Trauerfeier und die restliche Papeterie gehalten werden.

Kondolenzkarte

Kondolenzkarten sind im Trauerfall die einzigen Drucksachen, die nicht von den nächsten Angehörigen verschickt werden. Im Gegenteil, die Ehepartner, Kinder oder Eltern des Verstorbenen sind die Empfänger der Beileidsbekundungen.

Vielen Menschen fällt es schwer, im Trauerfall die richtigen Worte zu sagen. Der schriftliche Ausdruck ist oftmals leichter. Außerdem sollten die Angehörigen nicht mit zu vielen persönlichen Beileidswünschen überfordert werden. Wer also nicht zum engeren Freundes- und Familienkreis gehört, der kondoliert in der Regel schriftlich.

Bei den Ratschlägen, wie eine stilvolle Trauerkarte mit Beileidswünschen gestaltet wird, steht die Handschrift ganz oben. Denn ein vorgedruckter Text wirkt unpersönlich. Selbst wenn die Worte eigens verfasst sind, so sollten sie unbedingt mit einem Stift und nicht per Drucker auf das Papier gebracht werden.

Der entscheidende Punkt einer Kondolenzkarte ist, dass den Trauernden etwas Mitgefühl und Hoffnung entgegengebracht wird. Dafür dürfen keinesfalls leere Floskeln geschrieben werden. Die Sätze sollten aus dem Herzen stammen. Am besten kommt es an, wenn eine schöne und freudige Erinnerung an den Verstorbenen geteilt wird. Sie bringt den Toten zwar nicht mehr zurück, aber weckt dessen Geist in den Gedanken seiner Mitmenschen.

Während Kondolenzkarten früher “an das Trauerhaus” adressiert wurden, schreibt man heute direkt den Namen der Empfänger auf das Kuvert.

Sterbebilder

Eine Umfrage von karten-paradies.de zeigt, dass rund 25 % der Menschen, die Einladungskarten zur Trauerfeier bestellen, gleichzeitig auch Sterbebilder ordern. Die gefalteten Totenzettel mit dem Bild des Verstorbenen sind eine katholische Tradition. Sie wird allerdings nicht mehr in allen Regionen gepflegt. Dort, wo das Ritual bis heute durchgeführt wird, gehören Sterbebilder auf der Beisetzung zum guten Ton.

Sie werden während des Gottesdienstes ausgeteilt. Jeder Teilnehmer darf sich ein oder mehrere Exemplare nehmen. Die Totenzettel werden meistens sorgfältig aufbewahrt und stellen eine letzte Erinnerung an den Verstorbenen dar.

Dadurch, dass einige Trauergäste auch für weitere Angehörige, Nachbarn und Bekannte die Sterbebilder mitbringen, sollten diese immer in ausreichender Stückzahl bestellt werden.

Bei der Gestaltung sollte unbedingt ein repräsentatives und würdevolles Bild des Toten verwendet werden. Dazu gesellen sich die wichtigsten Lebensdaten. Geburts- und Sterbetag werden mindestens genannt. Es dürfen aber auch Geburts- und Sterbeort, Geburtsnamen und besondere Verdienste aufgeführt werden.

Dankeskarte zur Trauer

Ist die Bestattung vorüber, möchten die Angehörigen häufig gerne ihren Dank aussprechen. Sie wollen sich für die überwältigende Anteilnahme, die Unterstützung, den Blumenschmuck und die Geldspenden erkenntlich zeigen.

Je nach psychischer Verfassung sollte sich die Familie des Verstorbenen direkt auf der Trauerfeier bereits für die Anteilnahme bedanken. Im Nachgang besteht die Möglichkeit, eine Annonce in der Tageszeitung aufzugeben, in der man sich ebenfalls erkenntlich zeigt.

Als besonders stilvoll gilt es, den Trauergästen im Anschluss an die Beisetzung eine Dankeskarte zu schreiben. Entweder werden alle Kondolierenden mit einem Schriftstück beehrt oder nur diejenigen, die besondere Dienste erwiesen haben. Eine auffallend üppige Grabbeigabe oder Geldspende können beispielsweise mit einer Karte wertgeschätzt werden. Auch Menschen, die in der Trauer eine außergewöhnliche Stütze waren, freuen sich über einen schriftlichen Gruß.

Die Dankeskarten müssen nicht unmittelbar nach der Bestattung verschickt werden. Sie sollten aber in zeitlichem Zusammenhang stehen. Empfehlenswert ist ein Postversand maximal 3 Wochen nach der Trauerfeier.

Besonders würdevoll gelingt der Versand von Trauerkarten, wenn sowohl ein passender Briefumschlag als auch eine abgestimmte Briefmarke verwendet werden. Die Deutsche Post gibt immer wieder Wertmarken mit Trauermotiven heraus. Diese zieren die Trauerkarten-Kuverts perfekt.

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Dirk Krannenberg

Dirk Krannenberg ist ein erfahrener Trauerredner und Autor, der seit 2008 für den Blog Am-Lebensende.de schreibt. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Trauerbegleitung bietet er tiefe Einblicke in die Welt des Abschieds und der Erinnerung. Biographie Dirk Krannenberg begann seine Laufbahn als Trauerredner, nachdem er in jungen Jahren den Verlust eines nahen Angehörigen erlebte. Diese persönliche Erfahrung prägte seinen Weg und seinen Wunsch, anderen in Zeiten der Trauer beizustehen. Er entwickelte ein tiefes Verständnis für die Bedürfnisse trauernder Menschen und wurde zu einer anerkannten Stimme in diesem Bereich. Arbeitsgebiete Sein Schwerpunkt liegt auf der Gestaltung persönlicher und einfühlsamer Trauerreden… More »
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