Wiesenbestattung: Ein umfassender Ratgeber

Was kostet eine Urnenbestattung auf der grünen Wiese?

Bestattungsplanung

Die Urnenbestattung auf der grünen Wiese gilt als besonders naturnahe und pflegefreie Alternative zu klassischen Bestattungsformen. Sie verzichtet auf Grabsteine und erhält die Natur in ihrem ursprünglichen Zustand. Doch was kostet eine solche Bestattung tatsächlich? Welche Leistungen sind enthalten, und worauf müssen Angehörige achten? In diesem Artikel erfahren Sie alles über Ablauf, Preise, Pflege und gesetzliche Rahmenbedingungen einer Wiesenbestattung.

Wiesenbestattung: Ein umfassender Ratgeber
Wiesenbestattung: Ein umfassender Ratgeber

Das Wichtigste in Kürze

  • Kostenrahmen: Eine Urnenbestattung auf der Wiese kostet durchschnittlich zwischen 2.000 und 3.000 Euro.
  • Grabpflege entfällt: Die natürliche Wiese wird vom Träger gepflegt, Angehörige sind entlastet.
  • Anonym oder halbanonym: Meist ohne Grabstein, Namenstafeln möglich.
  • Ruhezeit: Die gesetzliche Ruhezeit beträgt in der Regel 15 bis 30 Jahre.
  • Besonders naturnah: Keine Grabgestaltung, harmonische Rückkehr zur Natur.

Was kostet eine Urnenbestattung auf der grünen Wiese?

Die Kosten für eine Urnenbestattung auf der grünen Wiese liegen durchschnittlich zwischen 2.000 und 3.000 Euro und umfassen in der Regel die Grabstelle, Pflege der Wiese und die Beisetzung.

Was genau ist eine Urnenbestattung auf der grünen Wiese?

Die Urnenbestattung auf der grünen Wiese ist eine naturnahe Form der Beisetzung. Dabei wird die Asche eines Verstorbenen in einer biologisch abbaubaren Urne auf einer Wiesenfläche beigesetzt. Diese Flächen sind speziell dafür vorgesehen und werden meist von Friedhöfen oder Waldfriedhöfen betrieben. Besonders auffällig: Es gibt keinen Grabstein, keine Einfassung und keine individuelle Gestaltung des Grabes.

Die Wiese bleibt naturbelassen und ist für alle Verstorbenen gleich. Meist wird auf eine Namensnennung verzichtet – in manchen Fällen ist jedoch eine zentrale Namenstafel vorhanden. Diese anonyme oder halbanonyme Form der Beisetzung ermöglicht ein ruhiges Gedenken in der Natur. Die Friedhofsträger übernehmen die Pflege, sodass für Angehörige kein Aufwand entsteht. Für viele ist das ein wichtiger Grund für diese Bestattungsform.

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Welche Kosten entstehen bei der Wiesenbestattung?

Die durchschnittlichen Kosten einer Wiesenbestattung betragen zwischen 2.000 und 3.000 Euro. Dabei sind mehrere Leistungen enthalten: die Bereitstellung der Grabstelle, die Beisetzung der Urne, die Pflege der Wiese und die Verwaltungskosten. Zusätzlich fallen Kosten für die Kremation an – diese liegen je nach Anbieter bei 400 bis 800 Euro.

Bestattungsplanung

Mögliche Kostenaufstellung im Überblick:

Leistung Kosten (ca.)
Grabstelle (Wiese) 900 – 1.500 €
Pflege und Verwaltung 300 – 600 €
Beisetzungsgebühr 200 – 400 €
Kremation 400 – 800 €
Gesamtkosten 2.000 – 3.000 €

Zeremonien oder Trauerfeiern vor Ort sind optional und können weitere Kosten verursachen. Wer sparen möchte, kann auf eine stille Beisetzung ohne Angehörige ausweichen.

Wie läuft eine Bestattung auf der Wiese ab?

Der Ablauf einer Wiesenbestattung unterscheidet sich kaum von anderen Urnenbestattungen – mit einer Ausnahme: dem bewussten Verzicht auf persönliche Gestaltungselemente.

Zunächst erfolgt die Einäscherung im Krematorium. Anschließend wird die Asche in einer Urne dem Friedhof übergeben. Vor der Beisetzung kann auf Wunsch eine Trauerfeier stattfinden, etwa in einer Kapelle oder direkt im Freien. Dabei sind persönliche Reden, Musik oder Gedichte möglich. Danach wird die Urne in einem Wiesengrab beigesetzt.

Die Grabstätte bleibt unmarkiert. Eine zentrale Namenstafel oder ein Eintrag im Friedhofsbuch sind jedoch häufig Teil des Konzepts. Die Ruhezeit beträgt je nach Gemeinde 15 bis 30 Jahre. Während dieser Zeit übernimmt der Friedhof die vollständige Pflege der Fläche.

Unterschiede zur Aschestreuwiese

Neben der klassischen Urnenbeisetzung auf der Wiese gibt es auch die sogenannte Aschestreuwiese. Hierbei wird die Asche nicht in einer Urne beigesetzt, sondern direkt auf der Wiese verstreut. Diese Form ist in Deutschland nur auf wenigen, eigens genehmigten Flächen erlaubt und erfordert eine gesonderte behördliche Genehmigung.

Auch bei der Aschestreuung ist eine Abschiedszeremonie möglich. Viele Angehörige empfinden das Verstreuen der Asche als symbolischen Akt des Loslassens. Die Kosten für eine Aschestreuwiese sind mit denen der Wiesenbestattung vergleichbar. Wichtig: Nicht jeder Friedhof bietet diese Form der Beisetzung an.

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Vergleich zur klassischen Erdbestattung

Im Vergleich zur traditionellen Erdbestattung bietet die Wiesenbestattung zahlreiche Vorteile. Während bei einer Sargbestattung mit Kosten ab 5.000 Euro aufwärts zu rechnen ist, bleibt die Wiesenbestattung deutlich günstiger.

Hinzu kommt: Die Pflege eines klassischen Grabes über viele Jahre hinweg kann für Angehörige belastend sein. Die Wiesenbestattung ist hingegen pflegefrei. Auch aus ökologischer Sicht punktet sie, da sie weniger Ressourcen beansprucht. Wer eine einfache, würdevolle und naturnahe Bestattung sucht, findet hier eine gute Alternative.

Warum sich Menschen für die grüne Wiese entscheiden

Immer mehr Menschen wählen bewusst die Bestattung auf der grünen Wiese. Der wichtigste Grund ist häufig der Wunsch nach einer einfachen, naturverbundenen letzten Ruhestätte. Auch der Gedanke, keine Belastung für die Hinterbliebenen zu hinterlassen, spielt eine Rolle.

Für viele ist es beruhigend zu wissen, dass keine Grabpflege nötig ist. Die Natur übernimmt symbolisch die Fürsorge. Zudem empfinden viele Angehörige die Atmosphäre einer Wiesenfläche als friedlich und tröstlich. Auch ökologische Aspekte wie der Verzicht auf versiegelte Flächen, Grabsteine oder chemische Pflegeprodukte sprechen für diese Bestattungsform.

Rechtliche Rahmenbedingungen & Auswahl geeigneter Anbieter

Wer eine Urnenbestattung auf der grünen Wiese plant, muss sich zunächst mit den gesetzlichen Rahmenbedingungen in Deutschland vertraut machen. Grundsätzlich gilt: Bestattungen sind in Deutschland landesrechtlich geregelt. Das bedeutet, jedes Bundesland hat eigene Bestattungsgesetze, die unter anderem regeln, ob und wo eine Wiesenbestattung zulässig ist. In den meisten Fällen darf eine Beisetzung ausschließlich auf ausgewiesenen Flächen kommunaler oder kirchlicher Friedhöfe stattfinden. Private Anbieter benötigen eine ausdrückliche behördliche Genehmigung, um Bestattungen außerhalb klassischer Friedhöfe durchführen zu dürfen. Daher ist es besonders wichtig, vorab zu klären, ob eine Wiesenfläche offiziell als Bestattungsfläche ausgewiesen ist.

Ein weiterer wichtiger Punkt: Die Ruhezeiten können je nach Gemeinde und Friedhofsordnung variieren. In der Regel betragen sie 15 bis 30 Jahre, vereinzelt auch länger. Während dieser Zeit darf die Grabstelle nicht aufgehoben oder neu belegt werden. Angehörige haben jedoch in der Regel kein Mitspracherecht bei der genauen Platzierung der Urne – das entscheidet der Friedhofsträger. Auch die Frage, ob eine Namenstafel erlaubt ist oder nicht, ist vom Konzept des jeweiligen Trägers abhängig.

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Wer eine Wiesenbestattung plant, sollte sich frühzeitig mit Bestattungsunternehmen oder Friedhofsverwaltungen in Verbindung setzen. Viele Städte, Gemeinden und auch Naturfriedhöfe bieten entsprechende Angebote – teils auch mit virtuellen Rundgängen, Lageplänen oder Preisübersichten. Ein unverbindliches Beratungsgespräch kann helfen, individuelle Wünsche (z. B. Musik, Reden, Abschiednahme) abzuklären. Wichtig ist zudem, sich die gesamten Kosten transparent aufschlüsseln zu lassen und auf versteckte Gebühren zu achten. Dabei sollten auch Fragen zur Urnenwahl, Anlieferung der Asche, Terminvereinbarung und Beurkundung geklärt werden.

Nicht zuletzt sollten Angehörige auch emotionale Aspekte bedenken: Für manche Menschen ist die Vorstellung eines nicht gekennzeichneten Grabes befremdlich oder schwer zu akzeptieren. Andere empfinden es als Ausdruck von Gleichheit und Rückkehr zur Natur. Wer sich für eine Wiesenbestattung entscheidet, sollte seine Beweggründe möglichst frühzeitig kommunizieren – idealerweise schriftlich in einer Bestattungsverfügung oder im Vorsorgevertrag. So wird sichergestellt, dass der letzte Wille respektiert wird und Angehörige im Ernstfall Klarheit haben.

Fazit

Die Urnenbestattung auf der grünen Wiese bietet eine würdevolle und naturnahe Alternative zur klassischen Beisetzung. Sie ist kostengünstig, pflegefrei und entlastet die Angehörigen nachhaltig. Wer auf eine persönliche Grabgestaltung verzichten kann, findet hier eine ruhige und harmonische Ruhestätte unter freiem Himmel.


FAQ:

1. Was ist eine Wiesenbestattung?

Eine Wiesenbestattung ist eine naturnahe Bestattungsform, bei der die Asche der verstorbenen Person auf einer pflegefreien Wiesenfläche beigesetzt wird. Diese Art der Beisetzung erfolgt meist anonym oder halbanonym ohne individuelle Grabkennzeichnung.

2. Wo darf eine Wiesenbestattung durchgeführt werden?

Wiesenbestattungen sind auf speziellen Friedhofsarealen oder ausgewiesenen Naturfriedhöfen erlaubt, die diese Form der Beisetzung anbieten. Eine Genehmigung durch die Friedhofsverwaltung ist in der Regel erforderlich.

3. Für wen eignet sich eine Wiesenbestattung besonders?

Diese Bestattungsart ist ideal für Menschen, die sich eine ruhige, naturnahe Ruhestätte ohne Grabpflege wünschen. Sie bietet Angehörigen die Möglichkeit eines stillen Gedenkens in unberührter Natur.

4. Welche Kosten entstehen bei einer Wiesenbestattung?

Die Kosten variieren je nach Anbieter und Region, liegen aber meist unter den Preisen für eine traditionelle Erdbestattung. In der Regel sind Beisetzungsgebühren, Urnenwahl und Grabnutzungsrecht enthalten.

5. Gibt es eine Grabpflege bei der Wiesenbestattung?

Nein, die Grabpflege entfällt vollständig, da die Beisetzung auf einer pflegefreien Wiesenfläche erfolgt. Diese wird regelmäßig durch den Träger des Friedhofs naturnah gepflegt.

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