Fürbitten – Von der Taufe bis zur Beerdigung

Bestattungsplanung

Fürbitten sind ein Ausdruck gelebter Nächstenliebe: In ihnen wenden sich Gläubige an Gott – nicht für sich selbst, sondern stellvertretend für andere. Diese Form des Gebets hat eine lange biblische Tradition und wird in persönlichen wie liturgischen Kontexten gesprochen. Ob bei Taufen, Hochzeiten oder in Momenten der Trauer – Fürbitten schenken Trost, Hoffnung und Verbundenheit. Schon Paulus ermutigte dazu, für andere Menschen zu beten. In der christlichen Gemeinschaft sind Fürbitten bis heute ein zentrales Mittel, Mitgefühl in Worte zu fassen und Verantwortung füreinander zu zeigen.

Fürbitten – Von der Taufe bis zur Beerdigung
Fürbitten – Von der Taufe bis zur Beerdigung

🟦 Das Wichtigste in Kürze zu Fürbitten

  • Fürbitten als Akt der Nächstenliebe: Sie drücken Mitgefühl
    und Solidarität mit anderen aus – in Freud und Leid.
  • Biblisch verwurzelt: Bereits im Neuen Testament rief Paulus dazu auf, Fürbitten für andere zu sprechen.
  • Vielseitig einsetzbar: Fürbitten finden bei Taufen, Hochzeiten, Kommunionen und Beerdigungen Anwendung.
  • Kirchlich wie privat: Sie werden sowohl in der Liturgie als auch im persönlichen Gebet praktiziert.
  • Ein Werkzeug der Verbindung: Durch Fürbitten entsteht spirituelle Gemeinschaft – über Grenzen hinweg.

❓ Was ist eine Fürbitte und wann wird sie gesprochen?

Eine Fürbitte ist ein Gebet, in dem eine Person stellvertretend für andere zu Gott spricht. Sie wird häufig im Rahmen kirchlicher Zeremonien wie Taufen, Hochzeiten oder Beerdigungen gehalten, kann aber auch im privaten Gebet stattfinden. Ziel ist es, Hilfe, Trost oder Segen für andere zu erbitten – aus Nächstenliebe und im Vertrauen auf Gottes Beistand.

Schon der Apostel Paulus erinnerte in seinen Briefen an die Verpflichtung, für andere Menschen in bestimmten Anliegen zu beten, u.a. in seinem ersten Brief an Timotheus: „Vor allem fordere ich zu Bitten und Gebeten, zur Fürbitte und Danksagung auf, und zwar für alle Menschen, für die Herrscher und für alle, die Macht ausüben, damit wir in aller Frömmigkeit und Rechtschaffenheit ungestört und ruhig leben können.“ (1 Tim 2,1f, vgl. auch 2 Kor 1,11 oder Eph 6,18f).

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Es gibt verschiedene Anlässe, zu denen Fürbitten gehalten werden.

Fürbitte Beerdigung

„Lieber Gott, für …. können wir nun nichts mehr tun, nimm ihn/sie in deinen Kreis auf und beschützte ihn/sie mit deiner liebenden Hand. Wir bitten darum, gib ihm/ihr ein neues zu Hause in deinem herrlichen Reich und gebe uns die Kraft, über diesen Verlust hinweg zu kommen.“

„Lieber Gott, bitte hilf uns, dass wir … niemals vergessen werden, denn er/sie hat viel für uns getan. Nimm sie/ihn in dein Reich auf und geben … ein neues zu Hause, in dem er/sie sich genauso wohl fühlen kann, wie auf Erden. Herr, wir danken dir.“

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Fürbitte Erstkommunion

Lieber Gott, wir freuen uns alle, dass heute der Tag unserer ersten heiligen Kommunion ist. Lass ihn zu einem unvergesslichen Fest werden.“

„Am Tage meiner Kommunionsfeier hatte der Papst leider keine Zeit, aber Du warst da und dafür möchte ich mich bedanken. Die Feier war sehr schön und auch über die Geschenke habe ich mich sehr gefreut.“

Fürbitte Hochzeit

Wir bitten für uns alle, schenke uns ein offenes und gastfreundliches Herz, damit wir einander im Vertrauen in das Leben bestärken können.“

„Für diese Brautleute … und …, das sie sich von dir führen lassen und unter deinem Schutz zu einer glücklichen Familie werden.“

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„Für eine Welt, in der täglich Menschen Liebe und Leid teilen. Zeige ihnen
den Weg zum Miteinander und zur Versöhnung, damit alle Menschen
etwas zu lachen haben.“

Fürbitte Taufe

Herr, wir bitten Dich, schenke diesem Kind Güte – Eigenschaften, die es zu dem werden lassen, was es ist und immer wieder werden will – jeden Tag ein wenig mehr.“

„Herr, wir bitten Dich, schenke diesem Kind Kraft, Energie und Mut, um das Leben zu meistern und um Frieden zu finden mit Dir, sich selbst und der Welt.“

Lasst uns Füreinander- Einstehen und mit einer Fürbitte an Gott, um das Wohl Anderer bitten!

✝️ Die biblische Grundlage der Fürbitte

Fürbitten sind tief im christlichen Glauben verwurzelt. Schon im Alten Testament bat Abraham für Sodom, Mose für das Volk Israel und Hiob für seine Freunde. Im Neuen Testament wird die Fürbitte besonders durch Paulus hervorgehoben. In 1 Timotheus 2,1–2 ruft er explizit dazu auf, für alle Menschen, insbesondere für Herrschende, zu beten. Auch in Epheser 6,18–19 betont er das „Gebet in allen Anliegen“ und bittet um Unterstützung im Gebet für seine Mission. Diese Passagen zeigen: Fürbitten sind nicht nur persönliche Worte, sondern Teil einer größeren geistlichen Verantwortung. Sie verbinden den Glauben an Gott mit gelebter Solidarität unter Menschen. Wer eine Fürbitte spricht, wird zum Mittler – zwischen Himmel und Erde.

🕊️ So formulieren Sie eine eigene Fürbitte

Das Schreiben einer Fürbitte erfordert weder theologisches Studium noch perfekte Worte – es braucht Herz, Mitgefühl und Achtsamkeit. Zunächst sollte klar sein, für wen oder was man beten möchte. Dann empfiehlt es sich, das Anliegen kurz zu benennen, z. B. „für Menschen in Not“ oder „für das Brautpaar“. Danach kann eine Bitte an Gott formuliert werden, etwa um Kraft, Frieden oder Segen. Wichtig ist, die Sprache einfach und ehrlich zu halten. Viele Fürbitten beginnen mit „Guter Gott, wir bitten dich…“. Sie können auch mit einem Dank oder einem Wunsch enden. In Gottesdiensten werden sie oft von der Gemeinde mit „Wir bitten dich, erhöre uns“ beantwortet.

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⛪ Fürbitten in verschiedenen Konfessionen

Obwohl Fürbitten in fast allen christlichen Kirchen vorkommen, unterscheiden sich ihre Formen leicht. In der katholischen Kirche sind sie fester Bestandteil der Heiligen Messe und folgen einer bestimmten liturgischen Struktur. Auch in der evangelischen Kirche werden Fürbitten regelmäßig im Gottesdienst gesprochen, oft individuell auf das aktuelle Geschehen abgestimmt. In orthodoxen und anglikanischen Traditionen sind sie ebenfalls tief verankert, häufig verbunden mit dem Gedenken an Heilige oder Verstorbene. Freikirchliche Gemeinden halten sich oft weniger an feste Formeln und sprechen Fürbitten frei. Trotz unterschiedlicher Ausführungen bleibt der Kern gleich: die solidarische Bitte für das Wohl anderer.

🤝 Die Fürbitte als Ausdruck von Nächstenliebe

Fürbitten sind mehr als Worte – sie sind ein gelebtes Zeichen der christlichen Nächstenliebe. Wer für andere betet, übernimmt Verantwortung, zeigt Mitgefühl und stärkt das Gemeinschaftsgefühl. Gerade in schweren Zeiten kann das Wissen, dass jemand für einen betet, Trost und Hoffnung spenden. Auch im persönlichen Gebet können Fürbitten ein Weg sein, Sorgen zu teilen und anderen geistig beizustehen. Sie erinnern uns daran, dass der Glaube nicht nur individuell, sondern gemeinschaftlich gelebt wird. Die Fürbitte ist damit ein spiritueller Akt der Zuwendung – zu Gott und zum Mitmenschen.

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