Das Hospiz als ganzheitliche Betreuung des sterbenden Menschen

Ein Hospiz ist mehr als ein Ort – es ist ein geschützter Raum für Menschen in ihrer letzten Lebensphase. Hier stehen Würde, Schmerzfreiheit und Geborgenheit im Mittelpunkt. Der Fokus liegt auf ganzheitlicher Betreuung: körperlich, emotional, sozial und spirituell. Angehörige werden intensiv einbezogen und unterstützt. In diesem Artikel erfahren Sie alles Wichtige über die Philosophie, Arten, Finanzierung und Auswahl eines geeigneten Hospizes.

Das Wichtigste in Kürze zu Hospizen

• Würdevolles Sterben: Hospize ermöglichen ein würdevolles Lebensende in ruhiger, geschützter Umgebung.
• Ganzheitliche Betreuung: Neben medizinischer Pflege steht die emotionale und spirituelle Begleitung
  
  im Fokus.
• Hospiz vs. Palliativmedizin: Hospize betreuen Menschen in der letzten Lebensphase, Palliativmedizin kann früher einsetzen.
• Stationär oder ambulant: Die Wahl hängt von den Bedürfnissen des Patienten und den Möglichkeiten der Familie ab.
• Finanzierung & Ehrenamt: Hospize sind auf Spenden und ehrenamtliches Engagement angewiesen.

Was ist ein Hospiz und wer hat Anspruch darauf?

Ein Hospiz ist eine spezialisierte Einrichtung für unheilbar kranke Menschen in der letzten Lebensphase. Anspruch darauf haben Patienten mit begrenzter Lebenserwartung, bei denen keine heilende Behandlung mehr möglich ist. Voraussetzung ist die Notwendigkeit umfassender palliativpflegerischer Betreuung, die zu Hause nicht ausreichend sichergestellt werden kann.

Voraussetzungen für die Aufnahme in ein Hospiz

Die Aufnahme in ein Hospiz unterliegt bestimmten medizinischen und organisatorischen Voraussetzungen. Grundvoraussetzung ist eine unheilbare, fortgeschrittene Erkrankung mit begrenzter Lebenserwartung – meist unter sechs Monaten. Ein ärztliches Attest bescheinigt, dass keine heilende Therapie mehr möglich ist und eine palliativpflegerische Betreuung notwendig ist.

Wichtig ist auch, dass der Betroffene selbst oder über einen gesetzlichen Vertreter dem Hospizaufenthalt zustimmt. In der Regel erfolgt die Anmeldung durch den Hausarzt oder das Krankenhaus in Absprache mit den Angehörigen. Viele Hospize bieten auch Vorgespräche zur Klärung aller offenen Fragen an. Die Aufnahmekapazitäten sind allerdings begrenzt, weshalb eine frühzeitige Kontaktaufnahme empfehlenswert ist.

Die Philosophie des Hospizes

Die Hospizbewegung basiert auf der Idee, dass jeder Mensch das Recht hat, in Würde und ohne Schmerzen zu sterben. Im Mittelpunkt steht dabei die ganzheitliche Betreuung des sterbenden Menschen, einschließlich seiner körperlichen, emotionalen, sozialen und spirituellen Bedürfnisse.

Der Unterschied zwischen Hospiz und Palliativmedizin

Während das Hospiz sich auf die Betreuung von Menschen am Lebensende konzentriert, hat die Palliativmedizin das Ziel, die Lebensqualität von Patienten mit schweren oder unheilbaren Krankheiten zu verbessern. Palliativmedizin kann in verschiedenen Phasen einer Erkrankung zum Einsatz kommen, während Hospize vor allem für Menschen in der letzten Lebensphase gedacht sind.

Die verschiedenen Arten von Hospizen

Stationäre Hospize

Stationäre Hospize sind spezialisierte Einrichtungen, in denen Menschen am Lebensende umfassend betreut werden. Hier erhalten die Bewohner medizinische Versorgung, Pflege und psychosoziale Unterstützung in einer häuslichen und geborgenen Atmosphäre.

Ambulante Hospize

Ambulante Hospize bieten eine Betreuung für Menschen, die in ihrem eigenen Zuhause oder in Pflegeheimen sterben möchten. Hier werden Patienten und ihre Angehörigen von ausgebildeten Hospizmitarbeitern und ehrenamtlichen Helfern unterstützt.

Vor- und Nachteile der verschiedenen Hospizarten

Während stationäre Hospize eine intensive Betreuung und spezialisierte medizinische Versorgung bieten, ermöglichen ambulante Hospize den Betroffenen, in ihrer gewohnten Umgebung zu bleiben. Beide Hospizarten haben ihre eigenen Vorzüge und sollten je nach individuellen Bedürfnissen und Wünschen des Patienten ausgewählt werden.

Die Rolle von Hospizen in der Gesellschaft

Unterstützung für Angehörige

Hospize bieten nicht nur für die Patienten, sondern auch für ihre Angehörigen umfassende Unterstützung. Das kann die Entlastung bei der Pflege, psychosoziale Begleitung oder auch Trauerarbeit nach dem Verlust eines geliebten Menschen beinhalten.

Ehrenamtliche Arbeit im Hospiz

Ehrenamtliche Helfer spielen eine wichtige Rolle im Hospizbereich. Sie engagieren sich in vielfältigen Aufgaben, wie beispielsweise der Begleitung von Patienten, der Unterstützung von Angehörigen oder der Durchführung von Veranstaltungen und Aktionen zur Aufklärung und Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Finanzierung von Hospizen

Gesetzliche Regelungen und Förderungen

Die Kosten für einen Hospizaufenthalt werden in Deutschland überwiegend von den gesetzlichen Kranken- und Pflegekassen getragen. 95 % der stationären Kosten werden übernommen, 5 % müssen durch Spenden gedeckt werden. Für die Patienten selbst entstehen in der Regel keine Kosten. Der Antrag wird meist vom behandelnden Arzt zusammen mit einem Palliativdienst gestellt.

Notwendig ist ein ärztliches Gutachten, das die Notwendigkeit der Hospizversorgung bescheinigt. Auch die Pflegekasse muss eingebunden werden. Ambulante Hospizdienste sind für Betroffene ebenfalls kostenfrei und werden durch Krankenkassen refinanziert. Wichtig: Manche Leistungen wie seelsorgerische oder künstlerische Angebote sind spendenfinanziert und nicht gesetzlich garantiert.

Spenden und ehrenamtliches Engagement

Um die Lücke in der Finanzierung zu schließen, sind Hospize auf Spenden und ehrenamtliches Engagement angewiesen. Viele Hospize sind gemeinnützige Organisationen und auf die Unterstützung von Privatpersonen, Unternehmen und Stiftungen angewiesen, um ihre wichtige Arbeit fortzuführen.

Auswahl des richtigen Hospizes

Kriterien für die Auswahl

Die Suche nach einem passenden Hospiz beginnt meist mit einer Internetrecherche oder durch Empfehlung des behandelnden Arztes. Eine zentrale Anlaufstelle bietet der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV), der ein bundesweites Verzeichnis führt. Auch Pflegestützpunkte und Krankenkassen helfen bei der Vermittlung. Bei der Auswahl sollte nicht nur die Entfernung zum Wohnort zählen, sondern auch die Atmosphäre der Einrichtung, die Haltung gegenüber spirituellen Bedürfnissen und die Qualifikation des Personals.

Hospize bieten meist Besichtigungstermine an, bei denen sich Angehörige ein eigenes Bild machen können. Empfehlenswert ist ein persönliches Gespräch mit der Hospizleitung zur Klärung individueller Wünsche und Fragen. Checklisten und Bewertungen anderer Angehöriger können zusätzlich Orientierung bieten.

Wichtige Fragen zur Hospizwahl

Es ist ratsam, sich vor der Entscheidung für ein Hospiz gut zu informieren und wichtige Fragen zu klären, wie zum Beispiel:

• Welche Leistungen werden angeboten?
• Wie ist die Atmosphäre in der Einrichtung?
• Welche Qualifikationen haben die Mitarbeiter?
• Wie werden Angehörige unterstützt?
• Wie ist die Finanzierung geregelt?

Wie finde ich ein geeignetes Hospiz in meiner Nähe?

Die Suche nach einem passenden Hospiz beginnt meist mit einer Internetrecherche oder durch Empfehlung des behandelnden Arztes. Eine zentrale Anlaufstelle bietet der Deutsche Hospiz- und PalliativVerband (DHPV), der ein bundesweites Verzeichnis führt. Auch Pflegestützpunkte und Krankenkassen helfen bei der Vermittlung.

Bei der Auswahl sollte nicht nur die Entfernung zum Wohnort zählen, sondern auch die Atmosphäre der Einrichtung, die Haltung gegenüber spirituellen Bedürfnissen und die Qualifikation des Personals. Hospize bieten meist Besichtigungstermine an, bei denen sich Angehörige ein eigenes Bild machen können. Empfehlenswert ist ein persönliches Gespräch mit der Hospizleitung zur Klärung individueller Wünsche und Fragen. Checklisten und Bewertungen anderer Angehöriger können zusätzlich Orientierung bieten.

Fazit

Das Hospiz bietet Menschen am Lebensende die Möglichkeit, in Würde und Geborgenheit zu leben und zu sterben. Dabei stehen die individuellen Bedürfnisse und Wünsche des Patienten im Vordergrund. Die Auswahl des richtigen Hospizes ist eine wichtige Entscheidung, die gut überlegt sein sollte.

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FAQs

1. Was ist der Unterschied zwischen einem Hospiz und einem Krankenhaus?

Ein Hospiz konzentriert sich auf die ganzheitliche Betreuung von Menschen am Lebensende, während ein Krankenhaus primär auf die medizinische Versorgung und Genesung von Patienten ausgerichtet ist.

2. Wer kann in einem Hospiz aufgenommen werden?

In der Regel werden Menschen aufgenommen, die sich in der letzten Phase ihres Lebens befinden und bei denen keine Aussicht auf Heilung besteht. Die genauen Kriterien können jedoch von Hospiz zu Hospiz variieren.

3. Kann ich meine Angehörigen im Hospiz besuchen?

Ja, in der Regel sind Besuche von Angehörigen und Freunden im Hospiz erwünscht und es gibt keine festen Besuchszeiten. Allerdings sollte man immer auf die Bedürfnisse des Patienten Rücksicht nehmen.

4. Was kostet die Unterbringung in einem Hospiz?

Die Kosten für die Unterbringung in einem Hospiz werden größtenteils von den Kranken- und Pflegekassen getragen. Dennoch sind Hospize auf Spenden und ehrenamtliches Engagement angewiesen, um ihre Arbeit fortzuführen.

5. Wie finde ich das passende Hospiz für mich oder meine Angehörigen?

Die Auswahl des richtigen Hospizes sollte gut überlegt sein und auf den individuellen Bedürfnissen und Wünschen des Patienten basieren. Informieren Sie sich ausführlich über die verschiedenen Einrichtungen und stellen Sie gezielte Fragen, um die bestmögliche Entscheidung zu treffen.