Was ist eigentlich Gründonnerstag?
Der Gründonnerstag hat verschiedene Namen, unter anderem gehört dazu: weißer Donnerstag oder auch Palmdonnerstag. Auch er gehört zur heiligen Woche. Sämtliche Kirchen, die einen christlichen Hintergrund haben, Gedenken hier dem berühmten letzten Abendmahl, welches Jesus Christus mit seinen zwölf Jüngern verbrachte, bevor er am darauf folgenden Tag gekreuzigt wurde. Aufgrund des eigentlichen Charakters dieses Tages, ist ein Schmücken der Kirchen unerwünscht, man hat zwar den Wunsch, diesem Tag zu gedenken, jedoch nicht mit feierlichem Prunk, sondern lediglich die Trauer findet hier einen höheren Rang.
Kirchliche Begehung des Gründonnerstag
In allen kirchlichen Institutionen wird am Abend des Gründonnerstags eine Messe gefeiert, die im Zeichen des letzten Abendmahls steht. Sie soll an das Weihepriestertum, aber auch die Nächstenliebe erinnern. Nach den Messen wird in verschiedenen Gemeinden noch eine Wache, die durchaus über die ganze Nacht andauern kann, veranstaltet. Die evangelische Kirche feiert ebenfalls am Abend einen Abendmahlsgottesdienst. Da viele gerade junge Menschen nach einer Erneuerung fiebern, wird der Gottesdienst oft auf diese Zielgruppe ausgelegt. In der alt-katholischen Kirche schweigen sowohl Glocken, als auch die Orgel sobald das Gloria beendet ist. Es wird hier nach der Messe kein Segen gespendet, dieser wird bis zur Osternacht verweigert.
Das Brauchtum zu Gründonnerstag
Es gibt viele Bräuche, die fest mit dem Gründonnerstag verankert sind. Einer davon ist, dass es am Gründonnerstag nur grünes Gemüse und Kräuter gibt. Früher wurden die Eier an diesem Tag gesammelt und mit zur Kirche genommen, dort wurden sie am Ostersonntag geweiht. Danach erhielt jede Person, die im Haushalt lebte ein Ei, teilweise komplett mit Schale, teilweise nur mit halber Schale, die dann verzehrt wurde. Der Rest der Schale wurde dem Feuer gegeben, so wollte man diversen Krankheiten vorbeugen. Hinzu kommen viele regionale Bräuche so wie in der Oberlausitz, dort betteln die Kinder mit einem Spruch und bekommen meist etwas in den Bettelsack. In Mühlhausen hingegen sollte jeder Mitbürger eine Bretzel essen, da sonst – so die Überlieferung- der Person Eselsohren wachsen könnten.