Heide Simonis ist tot – sie stirbt mit 80 Jahren
Das tragische Ende einer beeindruckenden politischen Laufbahn
Die Nachricht vom Tod der ehemaligen Ministerpräsidentin von Schleswig-Holstein, Heide Simonis, hat die Nation tief erschüttert. Simonis, die in ihren 80 Jahren ein erfülltes Leben führte, hat am Mittwoch, dem 12. Juli 2023, ihren letzten Atemzug genommen.
Heide Simonis: Eine unvergleichliche politische Reise
Als erste weibliche Ministerpräsidentin eines deutschen Bundeslandes hat Simonis entscheidende politische Spuren hinterlassen. Ab dem 19. Mai 1993 leitete sie zunächst eine Einzelregierung der SPD, bevor sie von 1996 bis 2005 eine rot-grüne Koalition führte.
Der Wendepunkt in ihrer politischen Laufbahn
Eine spektakuläre Wendung ereignete sich in ihrer politischen Karriere bei der Ministerpräsidentenwahl am 17. März 2005. Ein abweichender Wähler verweigerte ihr in vier Runden die Stimme, was zu ihrer Nichtwiederwahl im Landtag führte. Trotz des knappen Wahlausgangs wollte Simonis mit einer rot-grünen Minderheitsregierung weiterregieren, unterstützt vom Südschleswigschen Wählerverband (SSW), der Partei der dänischen Minderheit in Schleswig-Holstein.
Simonis nach der Politik: Eine Zeit des Engagements und des Kampfes
Nach ihrer politischen Laufbahn war die in Bonn geborene Simonis von 2005 bis 2008 Vorsitzende von Unicef Deutschland. Sie kämpfte erfolgreich gegen Brustkrebs im Jahr 2002 und sprach 2014 öffentlich über ihre Parkinson-Erkrankung, unter der sie seit 2012 litt.
Sterbehilfe – Ein umstrittenes Thema im ethischen und rechtlichen Diskurs
Eine leidenschaftliche Schleswig-Holsteinerin: Ehrungen und Anerkennung
Daniel Günther, der amtierende Kieler Ministerpräsident (49, CDU), zollte Simonis bei Bekanntwerden ihrer Todesnachricht Respekt. Er beschrieb sie als „aufrecht, offen und immer geradlinig“, und betonte, dass sie „Schleswig-Holstein noch liebenswerter gemacht“ habe.
Die stellvertretende Ministerpräsidentin Monika Heinold (64, Grüne) würdigte Simonis ebenfalls. Sie betonte, dass Simonis „vielen Frauen Mut gemacht hat, Führungsverantwortung einzufordern und zu übernehmen.“
Die SPD-Spitzen Saskia Esken (61) und Lars Klingbeil (45) äußerten ebenfalls ihr Mitgefühl. Sie betonten, dass die SPD mit Simonis eine bedeutende Persönlichkeit verloren habe.
Ebenso betrauerte Justizminister Marco Buschmann (45, FDP) den Verlust von Simonis und hob ihre Rolle als „leidenschaftliche Streiterin für ihre Überzeugungen“ hervor.
Die Nachricht von Heide Simonis‘ Tod hinterlässt eine große Lücke in der politischen Landschaft. Als „starke Persönlichkeit, eine große Ministerpräsidentin, eine außerordentliche Sozialdemokratin und eine Freundin“ erinnerte FDP-Vize Wolfgang Kubicki (71) an Simonis. Ihr Tod markiert das Ende einer Ära und sie wird von vielen Menschen in ganz Deutschland und darüber hinaus vermisst werden.