Bedeutung des Totensonntag

Der Totensonntag, oder auch Ewigkeitssonntag findet in jedem Jahr am letzten Sonntag vor dem ersten Adventssonntag statt. An den letzten Sonntagen des Kirchenjahres geht es um die Themen wie Tod, das Jüngste Gericht und das Ewige Leben. Der gewählte Tag des Totensonntags ist durchaus mit viel Sinn gewählt worden, denn der Sonntag vor dem 1. Advent bedeutet zum einen das Ende und Unwiederbringliche, zum anderen ist dieser Tag vor der Adventszeit, welche mit dem Neuanfang zusammenhängt, der von Gott gesetzt wurde.

Bedeutung des Totensonntag
Bedeutung des Totensonntag

Somit läuft alles darauf hinaus, dass der Tod nicht das komplette Ende ist, sondern eben auch die Wiederauferstehung bezeichnet. Der Totensonntag entstand durch den König Friedrich Wilhelm der III, welcher beschloss, dass der Sonntag vor dem 1. Advent zum allgemeinen Kirchenfest zur Erinnerung an die Verstorbenen gemacht werden sollte.

Das Gedenken an die Gefallenen der Befreiungskriege, das Trauern um die 1810 verstorbene Königin Luise und das bis dahin nicht vorhandene Totengedenken allgemein, waren vermutlich Gründe, für die Einführung des Totensonntags, der auch von anderen evangelischen Landeskirchen schließlich übernommen wurde.

Der Totensonntag ist auch gesetzlich geschützt. So dürfen beispielsweise am Totensonntag keine Musikaufführungen in Gaststätten stattfinden. In den Kirchen wird schließlich am Totensonntag besonders an die verstorbenen Gläubigen im jeweiligen Jahr gedacht und eine Fürbitte für diese eingeschlossen. Die Gebetsglocke erinnert an die eigene Vergänglichkeit, welche durch das Verklingen unterstrichen wird.

Der Altar wird am Totensonntag schmucklos und mit der liturgischen Farbe Schwarz untermalt. Inhaltlich ist der Totensonntag auch für die Erinnerung an die Gedanken zuständig, woher wir kommen und wohin wir gehen. Es ist üblich, die Gräber der Verstorbenen am Totensonntag zu schmücken und zu besuchen, sich zu besinnen und an die Verstorbenen zu erinnern.

Botschaft des Totensonntag

Es ist nicht nur der Tag zum Gedenken an verschiedene, es steht eine weitaus tiefere und umfangreichere Botschaft hinter dem Totensonntag. Daher hat dieser Tag auch im Laufe der Zeit viele verschiedene Namen getragen. Der Gedenktag im Allgemeinen ist verbunden mit dem Verlust des Menschen und der Hoffnung auf ewiges Leben und die Auferstehung.

Der Totensonntag bedeutet auch die äußerste Grenze des menschlichen Lebens, aber auch die Erinnerung an das Jüngste Gericht, das letzte Urteil, welches von Gott schließlich über den Menschen äußern wird und die Vermittlung der Klarheit, dass der letzte Tag unseres Lebens in jedem Fall kommen wir. Auch der Gottesdienst beschäftigt sich mit all diesen Themen am Totensonntag und spricht diese an. Ebenfalls Inhalt der Predigt am Totensonntag ist das Gleichnis der klugen und der törichten Jungfrauen.

Kirchenlieder von Bach sind die musikalische Untermalung an diesem besonderen Tag. Der Totensonntag ist auch keineswegs nur ein evangelischer Kirchen-Feiertag, abgesehen vom Namen. Die Bedeutung wird auch in der katholischen Kirche unter dem Namen „Allerseelen“, oder „Christkönigtag“ verdeutlicht.

Auch hier fällt der Tag auf den letzten Sonntag vor dem 1. Advent. Der Totensonntag wird seit vielen Jahren nun schon aktiv gefeiert, das Gedenken an Angehörige, aber auch an Kriegs-Gefallene oder Opfer von Katastrophen und aus anderen schwierigen Zeiten, bietet eine besinnliche Möglichkeit, auch für sich selbst eine kleine Reise der Selbstfindung zu beginnen.

Traditionen und Bräuche

Es gibt eine Reihe von Traditionen und Bräuchen, die mit Totensonntag verbunden sind. Eine der bekanntesten Traditionen ist die Beleuchtung von Gräbern und Gedenkstätten. Viele Menschen besuchen an diesem Tag die Friedhöfe und legen Blumen auf die Gräber ihrer verstorbenen Angehörigen. Es ist auch üblich, Kerzen anzuzünden, um den Verstorbenen zu gedenken.

Totensonntag in der heutigen Zeit

In der heutigen Zeit ist Totensonntag immer noch ein wichtiger Tag in der deutschen Kultur. Viele Menschen besuchen an diesem Tag Friedhöfe und gedenken ihrer verstorbenen Angehörigen. Der Tag ist auch eine Gelegenheit für Gemeinden, Gedenkfeiern und Gottesdienste abzuhalten.

Totensonntag und die Kirche

Totensonntag hat auch eine starke Verbindung zur Kirche. Der Tag wurde ursprünglich als ein kirchlicher Feiertag etabliert und ist immer noch ein wichtiger Tag im Kirchenkalender. Viele Kirchen halten Gottesdienste ab, um den Verstorbenen zu gedenken und Trost zu spenden.

Fazit

Totensonntag ist ein wichtiger Gedenktag in der deutschen Kultur. Der Tag bietet eine Gelegenheit, um der Verstorbenen zu gedenken und sich ihrer zu erinnern. Der Tag erinnert uns daran, dass das Leben vergänglich ist und dass wir die Zeit, die wir mit unseren Lieben haben, schätzen sollten. Die Traditionen und Bräuche, die mit Totensonntag verbunden sind, bieten den Menschen Trost und Unterstützung in Zeiten der Trauer.

FAQs

  1. Ist Totensonntag ein gesetzlicher Feiertag in Deutschland?

Nein, Totensonntag ist kein gesetzlicher Feiertag in Deutschland. Es gibt jedoch einige Einschränkungen für öffentliche Veranstaltungen an diesem Tag.

  1. Was ist der Unterschied zwischen Totensonntag und Allerheiligen?

Allerheiligen wird am 1. November gefeiert und ist ein Tag des Gedenkens an alle Heiligen, während Totensonntag ein Tag des Gedenkens an alle Verstorbenen ist und am letzten Sonntag vor dem ersten Advent gefeiert wird.

  1. Ist Totensonntag in anderen Ländern bekannt?

Ja, Totensonntag ist auch in anderen Ländern bekannt und hat dort dieselbe Bedeutung, wie zum Beispiel in Österreich, der Schweiz und einigen Teilen der USA.

  1. Warum ist es wichtig, sich an die Verstorbenen zu erinnern?

Das Erinnern an Verstorbene kann helfen, den Trauerprozess zu bewältigen und kann dazu beitragen, dass die Erinnerung an die Verstorbenen in der Familie und der Gemeinschaft weiterlebt.

  1. Kann man Totensonntag als Nicht-Deutscher feiern?

Ja, es ist möglich, Totensonntag als Nicht-Deutscher zu feiern, insbesondere wenn man in Deutschland lebt oder eng mit der deutschen Kultur verbunden ist. Es kann jedoch hilfreich sein, sich vorher über die Traditionen und Bräuche zu informieren.

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Dirk Krannenberg

Dirk Krannenberg ist ein erfahrener Trauerredner und Autor, der seit 2008 für den Blog Am-Lebensende.de schreibt. Mit seiner langjährigen Erfahrung im Bereich der Trauerbegleitung bietet er tiefe Einblicke in die Welt des Abschieds und der Erinnerung. Biographie Dirk Krannenberg begann… More »
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